Was macht ein gelingendes Leben aus?

„Das Leben gelingen zu lassen – Das ist Kunst“

Zitat einer Teilnehmerin

 

Am Mittwoch den 11. Oktober fand im Café Zeitschmiede Forstinning unser zweites philosophisches Café statt. Moderiert von Christophe Rude haben wir uns in gemütlicher Runde mit Lebenskunst und dem gelingendem Leben beschäftigt. Was macht es aus und verstehen wir darunter eigentlich alle dasselbe?

Geprägt von den unterschiedlichen Generationen und Lebenssituationen unserer TeilnehmerInnen waren die Antworten divers und die Gespräche lebendig. Für manche war das Annehmen lernen von äußeren oder unveränderlichen Umständen bereits Lebenskunst. Andere gingen weiter und meinten, dass das Besondere darin liegt auch in schwierigen Situationen Chancen zu sehen. Wieder andere meinten, dass Lebenskunst auch bedeuten kann sich von den Erwartungen der Gesellschaft an die eigene Person frei zu machen.

Die Frage nach dem gelingenden Leben war da schon schwieriger zu beantworten. Kann man erst am Ende sagen, ob ein Leben gelungen war und wer beurteilt das eigentlich? Entscheiden die einzelnen Momente des Lebens darüber oder ist das ganze Leben doch mehr als die Summe seiner Teile? Kann und sollte ein Mensch überhaupt ein solches Urteil über das Leben eines anderen Menschen fällen?

So unterschiedlich die Positionen teilweise waren, so hatte doch jede ihre eigene Berechtigung. Allgemeine Zustimmung fanden die Aussagen, dass jeder für sich selbst entscheiden müsse, ob sein Leben gelingt. Vor allem aber liege die Chance auf ein gelingendes Leben im Ausprobieren und darin, auch einmal Wagnisse einzugehen. Denn egal ob eine Handlung am Ende erfolgreich ist – man gewinnt doch immer mehr, als wenn man gar nichts riskiert hätte.

 

Die nächsten philosophischen Cafés:

  • 13.11.2017, Haus für Eigenarbeit (München-Haidhausen)
  • 7.12.2017, Café Zeitschmiede (Forstinning)

Die große Transformation und Wall E…

…der letzte räumt die Erde auf: Ein Tag, der Inspiration und viele Ideen brachte, war das Netzwerktreffen „Junge Vor!Denker“ im Schloss Mariakirchen bei Arnstorf, das wir gemeinsam mit der Hans Lindner Stiftung organisieren durften. Neue Inputs zum altbekannten Thema der Bildung für nachhaltige Entwicklung gab uns Steffi Kreuzinger, die in ihrem Vortrag verdeutlichte, dass mit Nachhaltigkeit und der „großen Transformation“ eigentlich ein völlig neues Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell gedacht werden muss. Eines, das oft gerade im Kleinen beginnt. Wie lernen Kinder ihre Lebenswelt mitzugestalten? Welche nachhaltigen Lebensstile können sie wie kennenlernen? Und was motiviert letztendlich zum Handeln? Viele Projektideen konnten während des gesamten Netzwerktreffens gesammelt werden, vom Philosophieren in der Natur mit „Baumperlen“ über Selbstangebautes und Kochen mit Kindern bis hin zur ganz grundlegenden Frage, die das Philosophieren wie auch die Nachhaltigkeit betrifft: Was ist wichtig im Leben? Die Besinnung auf Wesentliches, auf das, was wirklich glücklich macht, ist letztlich eine Frage, die einem Umdenken vorausgehen muss. Und die uns auch eines bewusst macht: Die hoffnungsvolle Vision einer „großen Transformation“ hin zu einer nachhaltig lebenden Gesellschaft wird ohne Verzicht wohl nicht gehen. Ein Verzicht, der auf der anderen Seite aber wiederum einen immensen Reichtum bergen kann.

Ein Filmtipp zum Schluss, der uns auf während des Treffens auf die Frage brachte: Welche Bedeutung hat die Natur für den Menschen? „Wall E – Der letzte räumt die Erde auf“ ist ein liebevoll gestalteter Animationsfilm um einen kleinen Roboter, der im ganzen Müll der Erde auf einmal ein kleines Pflänzchen entdeckt, dass er wie ein kleines Wunder hütet und mit dem zusammen er sich auf eine große Reise begibt.

„Philosophische Cafés“ in München und Forstinning

Die Tradition der Philosophischen Cafés kommt aus Paris. Der Philosoph Marc Sautet rief sie 1992 ins Leben, um die akademische Philosophie ins alltägliche Leben zu holen. Bis 1998 waren aus seiner Einzelinitiative über 250 Philosophische Cafés geworden in denen sich bis zu 200 Personen regelmäßig trafen, um die großen Fragen des Lebens und der Menschheit zu ergründen.

 

Philosophieren im Forstinninger Café Zeitschmiede
Mit einem philosophischen Gespräch zum Thema „Zeit“ mit 21 interessierten Gästen hat Akademieleiter Christophe Rude im Juli 2017 das erste „Philosophische Café“ seiner Heimatgemeinde Forstinning ins Leben gerufen. Im örtlichen Café Zeitschmiede, deren Inhaber Marcus und Angela Stimmer das Vorhaben von Beginn an begeistert aufgenommen hatten, soll nun einmal im Vierteljahr ein offenes „Philosophisches Café“ zu immer wechselnden Themen stattfinden.

Nächster Termin: Donnerstag, 7. Dezember 2017, 19:30 – Anmeldung unter info@cafe-zeitschmiede.de – Eintritt frei!

 

Philosophisches Café im Münchner Haus für Eigenarbeit

Schon länger haben wir nach einer Gelegenheit gesucht, ein „offenes Philosophieren“ in München anzubieten, wo all diejenigen, die dem Philosophieren schon länger verbunden sind, oder die es einmal erleben und kennen lernen möchten, die Gelegenheit haben, einfach mal (wieder) gemeinsam zu philosophieren.

Wir haben nun eine Kooperation mit dem Haus der Eigenarbeit in München ins Leben gerufen und veranstalten dort künftig einmal im Monat ein „Philosophisches Café“. Das gab es bislang dort auch schon, aber mit einem anderen Referententeam.

Nächster Termin: Montag, 13. November 2017, 19:00 – Voranmeldung unter akademie@kinder-philosophieren.de – Eintritt frei!
Weitere Termine: 11.12.2017 | 8.1.2018 | 12.2.2018 | 12.3.2018