Bildung und Krise im WerteDialog I Zukunft

„Bildung und Krise“ – unter diesem Titel haben Wertebündnis Bayern und Akademie zum Philosophischen Gespräch im virtuellen Raum am 16. November eingeladen. Rund 30 Menschen aus dem deutschsprachigen Raum wollten sich dazu austauschen und haben Licht ins Dunkel gebracht. Nach einer Begegnung in kleineren Gruppen wurden brennende Fragestellungen ins Plenum gebracht:

Was bedeutet gute Kommunikation mit Kindern?

Kann Bildung die Antwort auf Krisen sein?

Wie lernen wir aus der (Bildungs)krise?

Wodurch entsteht Partizipation im Bildungsbereich?

Wie kann nach der Krise Veränderung entstehen?

Wie kann es gelingen, dass das Bedürfnis nach Nähe und Austausch in der jetzigen Situation trotzdem gestillt werden kann?

Was ist normal?

Wie können wir garantieren, dass in allen Phasen der Kindheit und Jugend Zeit für „freies Denken“ besteht und geschaffen wird?

Persönlichkeitsbildung vs. Wissensvermittlung – was sollte im Vordergrund stehen?

Diese Frage stand im Fokus des philosophischen Gesprächs. Nach einer Verständigung über die Begrifflichkeiten umkreiste die Gruppe Fragestellungen, die jede eine eigene Gesprächsrunde verdient hätte:

Warum „versus“? Wie können Persönlichkeitsbildung und Wissensvermittlung zusammen gehen?

Wie können Freiräume für beides geschaffen werden?

Wissensvermittlung, Wissensbildung oder eher Wissensaneignung – von welchem Begriff gehen wir aus, wenn es um Bildung geht?

Wie kann Wissensvermittlung als Persönlichkeitsbildung genutzt werden? Muss ich erst etwas über mich wissen, bevor ich echtes Interesse am Außen entwickeln kann?

Ist Bildung nicht zu allererst Selbstbildung in der Begegnung mit einem Gegenüber (Menschen, Natur…)?

Findet Bildung immer im Miteinander statt?

Was hilft in der Krise?

Wie können wir etwas verändern, etwas beginnen zu verändern?

Warum müssen wir uns so schwer tun im Bildungsbereich (verwaltungstechnisch aber auch ansonsten mit Flexibilität)?

Was muss Schule im 21. Jahrhundert leisten? Wofür gehen Kinder heute in die Schule?

Welche Rolle spielt die Lehrer*innen-Persönlichkeit! Wie kann sie gestärkt werden?

Bietet der Lehrplan nicht genügend Freiräume und können sie nicht besser genutzt werden?

Welche Rolle spielen eigentlich die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen?

Wie gelingt es, mehr Raum für Nähe und Beziehung zu schaffen?

Sollten wir nicht die Kinder und Jugendlichen fragen: Was braucht ihr? Was könnt ihr? Was wollt ihr lernen? Was können wir euch zutrauen?

Zum Abschluss des Abends haben wir zu einem Gedankenexperiment eingeladen:

Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgen Früh auf und das Wunder wäre geschehen: Woran erkennen Sie, dass wir etwas in der Bildungsarbeit verändert haben? Dass wir „begonnen“ haben, Bildung weiter zu denken?

Ein paar Antworten aus dem Chat:

„Buntes Lernen auf Augenhöhe – jung & alt“

„Mehr Freiräume für Schüler*innen und Lehrer*innen“

„Die Frage, was die Kids brauchen, dürfte eine weiterführende sein.“

„Begeisterung weiter geben und motivieren! An die Kinder und Lehrer“

„Gut, dass so viele Menschen auf diesem Weg sind!“

Lasst uns weiterdenken, weiter machen, weiter zusammen wirken.

Dazu gehört der berühmte „Mut zur Lücke“, daneben auf jeden Fall das Bewusstsein darüber, was schon alles gelingt. Und: lieber öfter eine Frage stellen als verkrampft nach Antworten suchen. Danke an alle, die dabei waren und mit philosophiert haben.