ENTSCHLEUNIGUNG IM BETREUUNGSALLTAG
SITUATIVES UND SPONTANES PHILOSOPHIEREN
Die schulische Ganztags- und Mittagsbetreuung ist ein lebendiger, oftmals turbulenter Ort, an dem Kinder und Jugendliche viel Zeit verbringen. Die Schülerbetreuer*innen leisten dort wertvolle Arbeit, begleiten bei Hausaufgaben und Spiel, in Konflikten und bei der individuellen Entwicklung. Das Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen schafft inmitten dieser Dynamik Momente der Entschleunigung und des gemeinsamen Nachdenkens, aber auch des intensiven Meinungsaustauschs, der Partizipation und des sozialen Lernens, und trägt so zu einem respektvolleren, bewussteren Miteinander und einem positiven Betreuungsklima bei.
Anders als beispielsweise im Ethik- oder Deutschunterricht ist das Philosophieren hier darauf ausgelegt, spontan und situativ eingesetzt zu werden, um wertvolle Denk-Inseln zu schaffen. Ein unerwartetes „Warum?“, ein aufkommender Streit um Regeln oder eine Beobachtung im Freispiel können so direkt aufgegriffen werden. Im Kontext Ganztagesbetreuung wirkt das Philosophieren zugleich als niedrigschwellige Methode und als Frage- und Gesprächshaltung der Pädagog*innen.