Rückblick: Online-WERTEDIALOG: Gleiche Sprache – gleiche Chance!?
Letzten Mittwoch, den 6.Mai fand der WerteDialog I Zukunft zum Thema „Gleiche Sprache – gleiche Chance“ mit etwa 20 interessierten TeilnehmerInnen statt. Thema des Dialoges war, wie wichtig Sprache als Voraussetzung für Verständigung und für eine gleichberechtigte Teilhabe ist. Wir stiegen mit der Geschichte des Turms von Babylon, in der Gott die Menschheit durch verschiedene Sprachen spaltete, in das Gespräch ein.
„Ich würd‘ gerne mitreden – but I don’t understand you!“
Das philosophische Gespräch begann mit der Frage: „Welche Funktionen hat Sprache?“. Daraus entwickelte sich ein spannender Dialog mit verschiedenen Ideen, Denkanstößen und Meinungen:
„Sprache ist für mich ein Schlüssel.“
„Mit jeder Sprache, die man lernen kann, ist man einmal mehr Mensch.“ (Rumänisches Sprichwort)
„Sprache muss ein extrem komplexes System sein.“
„Sprache ist Voraussetzung für alles!?“
Fragen, die aus dem philosophischen Gesprächs hervorgegangen sind:
- Sprache ist für mich ein Schlüssel – Wie ist Sprache ein Schlüssel?
- Schafft Sprache Beziehungen/ Zugehörigkeit /Verbundenheit?
- Kann man sich auch blind verstehen oder gehört zu Sprache automatisch Mimik, Ausdruck, Tonlage, Stimmlage?
- Hat Sprache einen relevanten trennenden Aspekt?
- Fehlt Menschen etwas, wenn sie eine Sprache, einen Dialekt nicht sprechen?
- Grenzen wir aus, wenn wir unterschiedliche Sprachen haben?
- Ist Sprache nur ein Mittel? Ist Sprache wirklich so wichtig?
- Kommt erst Sprache oder erst Prägung/ Erlebnisse?
- Ist man im falschen Film, wenn man eine Sprache nicht kann?
- Wann ist Sprache wirklich notwendig?
- Braucht man mehrere Sprachen, um sich persönlich weiter zu entwickeln?
- Wollte Gott, dass man sich nicht versteht?
- Was ist mein Zeil/ Bedürfnisse? Wie kann ich mich ohne Sprache verständigen?
- Sind Sprache und Verständnis das gleiche?
- Wäre es einfacher, wenn alle eine Sprache hätten, oder würde zu viel Kultur verloren gehen?
- Ist Sprache in verschiedenen Situationen lebensnotwendig?
- Wie kann ein Gespräch auf Augenhöhe stattfinden, ohne, dass Sprache eine Abgrenzung wird?
- Wie kann eine fremde Kultur in Sprache Platz haben?
Ein kleiner Einblick in den Chat zur Frage: „Wie fühlt es sich an, wirklich verstanden zu werden?“
- „Es fühlt sich angenehm an, macht zufrieden und glücklich.“
- „Wie ein gemeinsamer Code- macht glücklich.“
- „Wie ein Tanz oder ein guter Whisky.“
- „Sicherheit -Gleichklang – einfach Dasein.“
- „Übereinstimmung zwischen meinen Gedanken/Gefühlen und dem anderen.“
- „Ich fühle mich verstanden und habe sehr viele Impulse zum weiter denken erhalten.“
- „Warm, im Einklang, einverstanden über den gleichen Weg.“
- „Ich keine Worte BRAUCHE, sie aber frei nutzen könnte. Dann weiß ich, dass ich verstanden werde.“
- „Es fühlt sich warm an, Sprache fließt in alle Ecken des Körpers und der Seele.#
- „Wärme, „ich bin willkommen“.“
- „Ich finde den Gedanken eher langweilig, WIRKLICH verstanden zu werden, im Unklaren liegt doch die Würze des Lebens.“
- „Geborgenheit, Sicherheit, Glück, Verbundenheit.“
- „Ein sehr beglückendes Gefühl, wenn man auf jemanden trifft, der einen in einem Gespräch ganz besonders versteht – mehr als man es von seiner Umgebung/Fremden gewohnt ist -gerade wenn es um sehr Persönliches geht. Aber diese Wonne hier schriftsprachlich auszudrücken… Da fehlen mir die Worte!“
Wir danken allen Teilnehmenden für ein so spannendes und offenes Gespräch und freuen uns schon auf den nächsten WerteDialog I Zukunft.
Förderung
„WerteDialog I Zukunft“ ist ein Wertebündnis Bayern-Projekt der Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog (gfi gGmbH).
Der Wertedialog ist ein Raum der Begegnung und Auseinandersetzung. Mit dem Projekt will die Stiftung Wertebündnis Bayern einen offenen, tiefer gehenden Dialog möglichst vieler verschiedener Perspektiven kultivieren. In Zusammenarbeit mit der Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog tut sie dies zum Einen in Wertedialogen, die nach innen blicken und reflektieren, was das Bündnis trägt, was es motiviert und wie es konkret in der Gesellschaft wirken will. In öffentlichen Formaten, die aktuelle Fragestellungen aufgreifen, richtet sie sich zum Anderen an die größere Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger. Das Mittel der vertieften Auseinandersetzung ist die Methodik der Philosophischen Gesprächsführung.