Welttag der Philosophie:

Freiheit und Sicherheit

im WerteDialog| Zukunft

Der WerteDialog I Zukunft, den wir regelmäßig zusammen mit der Stiftung Wertebündnis Bayern zum Thema Freiheit und Sicherheit ausrichten, versammelte vergangenen Donnerstag als öffentliche Veranstaltung rund 60 Teilnehmende im virtuellen Raum. Der Abend startete mit einer Darbietung unseres Gastes, der Schauburg – Theater für junges Publikum der Landeshauptstadt München, die mit ihrem Spielzeitmotto „Freiheit“ den Nerv der Zeit treffen. Der Ensemblesprecher und Schauspieler Janosch Fries inszenierte in der Rolle des Heinrich Kramer einen Monolog aus dem dystopischen Drama „Corpus Delicti“ von Juli Zeh, die hier eine Gesellschaft zeichnet, deren höchster Wert die Gesundheit ist. Ein spannender Einstieg, der das Thema von Freiheit und Sicherheit unmittelbar auch mit der aktuellen Situation verknüpfte.

Die Gedanken der Teilnehmer*innen zur schauspielerischen Darstellung fingen wir in einer Wortwolke ein, die dem Thema gleich zu Beginn eine große philosophische Weite bescheinigte – gute Voraussetzung für den folgenden Wertedialog.

Wir philosophierten in der Fishbowl zur zentralen Frage „Erwächst Freiheit aus Sicherheit, oder umgekehrt?“.

Im Chat wurde mit philosophiert, hier ein Eindruck:

  • “Und für mich ist auch der Gedanke wichtig, dass meine Freiheit da aufhört, wo die Freiheit des anderen anfängt. Und diese Grenzen oszillieren immer.”
  • “Ständiger Dialog verbindet also Freiheitsbedürfnis und Sicherheitsbedürfnis.”
  • “Die Gedanken sind frei. Und sobald ich sie äußere, muss ich offen dafür sein, dass sie hinterfragt oder gar kritisiert werden.”
  • “Ich denke, dass Angst eng mit Freiheit verbunden ist und mit den Konsequenzen, die es hat, wenn man seine Freiheit lebt. Insofern ist das Sicherheitsbedürfnis eine Reaktion auf die Angst, die mit der Freiheit verbunden ist, aber kein Gegenkonzept zur Freiheit selbst. Oder?”
  • “Es braucht auch das Zutrauen in verantwortungsvolles Handeln, in die Mitverantwortung aller.”

Wir schlossen den WerteDialog mit der Frage „Mit welchen Gedanken/Bedürfnissen/Gefühlen gehst Du aus dem philosophischen Gespräch heraus?“:

  • „… mit dem Vorsatz, selbst wertschätzender zuzuhören!“
  • „Welche Verantwortung habe ich als Mensch für die Freiheit und Sicherheit der anderen bzw. Mitzuhelfen, dass jede/r beides erreichen kann.“
  • „Das Aushandeln des Ausmaßes von Freiheit bzw. Sicherheit muss immer wieder stattfinden. Im Kleinen, d.h. in Familie, Partnerschaft, mit Freunden, … wie auch im großen Kontext der Politik und bei gesellschaftlichen Fragen. Und ich habe nach dem heutigen Abend erneut Lust dazu, mich dieser Frage zu stellen. Danke euch allen!“
  • „Ich finde die Frage wichtig, wie handeln wir jetzt, also in der Gegenwart, denn das Warten auf eine bessere Zukunft in zweifelhafter Sicherheit wird uns nicht weiterbringen.“

Zum Abschluss des Abends luden wir die Teilnehmenden noch dazu ein eigenes Manifest zum Thema des Abends, dem Verhältnis von Freiheit und Sicherheit, zu formulieren:

Wir danken allen, die dabei waren für die Beiträge, unseren Moderatorinnen Sandra und Camie für die gelungene Führung durch den Abend und unserem Gast der Schauburg – Theater für jungen Publikum der Landeshauptstadt München!