Was ist ein Wunsch?

Philosophieren an der Friedel-Eder-Schule

Anfang Juli fand an der Friedel-Eder-Schule in Daglfing eine besondere philosophische Einheit statt. Gemeinsam mit unserer Gesprächsleiterin Maria Mandl machten sich Jugendliche in dem staatlich genehmigten Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung auf die Suche nach Antworten auf eine scheinbar einfache, aber doch tiefgründige Frage: Was ist ein Wunsch?

Denken mit dem Herzen – und mit dem Kopf

Der Workshop begann mit einer offenen Gesprächsrunde. Schnell wurde klar: Hinter dem Wort „Wunsch“ steckt viel mehr, als man zunächst vermuten würde. Maria Mandl begleitete die Jugendlichen mit viel Feingefühl und gezielten Impulsfragen zum Thema. So wurden im Laufe der Stunde immer neue Aspekte beleuchtet:

  • Wünschst du dir manchmal Dinge – oder eher Erlebnisse?
  • Gibt es gute und schlechte Wünsche?
  • Warum wünschen sich Menschen Unterschiedliches?
  • Und: gibt es einen Unterschied zwischen ‚etwas wünschen‘ und ‚etwas brauchen‘

Die Jugendlichen brachten viele eigene Gedanken und Erfahrungen ein. Und sie teilten auch ganz Persönliches: „Ich wünsche mir, dass ich meine Mama wiedersehe, aber sie ist tot.“ Oder: „Ich wünsche mir, dass ich wieder ein besseres Verhältnis zu meiner Oma und meinem Opa habe.“

Von Hulk, Fußbällen und Herzensangelegenheiten

Natürlich kamen auch „kleine“ und fantasievolle Wünsche zur Sprache – wie der Wunsch, Hulk zu sein oder einen neuen Fußball zu bekommen. Manche bemerkten, dass sie besonders vor dem Geburtstag viele Wünsche haben – und dass ein Wunsch vielleicht nur dann ein echter Wunsch ist, wenn man nicht alles sofort haben kann. Auch der Glaube an die Erfüllbarkeit spielte eine Rolle. So meinte ein Jugendlicher: „Manchmal kann man etwas tun für seinen Wunsch – man muss fest daran glauben.“

Wünsche, die der Wind trägt

Zum Abschluss durften alle Jugendlichen drei persönliche Wünsche formulieren – darunter auch einen echten Herzenswunsch. Diesen schrieben sie auf bunte Stoffbänder, die anschließend an den Wunschbaum auf dem Schulgelände gebunden wurden. Nun flattern die Wünsche dort im Wind – getragen von der Hoffnung, dass das Universum sie hört, versteht und eines Tages erfüllt zurücksendet.

Fortsetzung folgt…

In den nächsten Wochen wird Maria Mandl erneut mit den Jugendlichen philosophieren. Wer weiß – vielleicht hat sich bis dahin ja schon ein Wunsch erfüllt? Sicher ist: Die Gedanken und Gefühle, die in diesem Workshop geteilt wurden, haben uns bewegt – und gezeigt, dass Philosophieren auch und gerade mit jungen Menschen an besonderen Schulen einen Raum schafft, in dem Wertvolles entsteht.

Autorin des Beitrags: Maria Mandl

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