Extremismus und das Wesen des Menschen 

Was fällt dir als erstes ein, wenn Du an Extremismus denkst?

Wie würdest Du Extremismus definieren?

Warum und wie entstehen Deiner Meinung nach extreme (politische) Haltungen?

Mit diesen Fragen leitete Camie Holst das philosophische Montags-Café zum Thema „Gibt es guten Extremismus?“, via Padlet, ein. Die rund 16 Teilnehmer*innen konnten sich darüber Gedanken machen und ihre Ideen und Meinungen darunter schreiben. Schon dort stellten sich den Teilnehmer*innen die Fragen: Gehören die Wörter Extrem und Extremismus zusammen? Bezieht sich Extremismus nur auf Politik? Und was macht eine Person zum Extremisten?

Diese Fragen wurden zuerst in Kleingruppen in unterschiedlichen virtuellen Räumen und anschließend gemeinsam in der großen Gruppe besprochen. Dabei wurde schnell deutlich, dass, bevor über persönliche Herkunft, Auslebung und möglichen positiven Seiten des Extremismus diskutiert werden konnte, eine von allen akzeptierte Definition notwendig war. Leichter gesagt als getan.

Ist jemand, der extrem gesund lebt oder extrem nett ist, ein Extremist?

Ist alles Extrem, was von der gesellschaftlich anerkannten Norm abweicht? Oder gibt es eine Grenze, nach deren Überschreitung jemand als Extremist gilt und wenn Ja, wer legt diese Grenze fest?

Lange und angeregt wurde darüber debattiert, was nun die zutreffendste Auffassung von Extremismus ist. Schlussendlich wurde sich darauf geeinigt extrem und Extremismus von einander zu trennen und letzteres als eine politische Ausrichtung an den Rändern der Demokratie anzuerkennen.

Selbst mit einer Definition blieben noch einige Fragen zu klären:

Wie weit gehört die Abweichung von der Norm zum Wesen des Menschen? Und hat diese Abweichung ihre Wurzeln in der Kindheit/ Vergangenheit einer Person und/oder ist es (Herzens-)Bildungssache?

Welche Ziele verfolgen Extremisten und welche Methoden verwenden sie, um diese zu erreichen?

Ist Gewalt Pflicht im Extremismus und gehört Gewalt auch in eine Demokratie?

Gewalt als notwendiges Übel?

Neigen Extremisten dazu zu viel zu hinterfragen und zu kritisieren, während mittiger gesinnte Menschen zu wenig über ihre Position und Situation reflektieren?

Identifizieren Extremisten sich als Extremisten oder fühlen sie sich als besorgter Bürger, die nur die Verbesserung eines fehlerhaften Systems im Sinn haben?

Wie notwendig ist Extremismus für die Balance in einer Demokratie/ pluralistischen Gesellschaft?

Und die Abschlussfrage: Ist ein Dialog mit und zwischen Extremisten möglich?

Termine