Grundschule – und dann?

Berufsorientierung jetzt auch in der Grundschule? Muss das sein? „Grundschule- und dann? Viele Wege führen zum Traumberuf.“ Zu diesem Thema tagte das Referat für Bildung und Sport in der Münchner Agentur für Arbeit. Die Idee dahinter: Auch Kinder im Grundschulalter setzen sich mit ihrer beruflichen Zukunft auseinander. Sie äußern Berufswünsche oder interessieren sich für die Berufe ihrer Eltern und Verwandten. Und was nicht außer Acht gelassen werden darf: Bereits im Grundschulalter erfahren Kinder Druck, der oft wie ein bitterer Beigeschmack auf der späteren Berufswahl lastet. Besonders ernst wird es in der vierten Klasse, wenn der Übertritt ansteht und die Frage nach der weiterführenden Schule aufgeworfen wird. Immerhin, so die Meinung der meisten Eltern, beeinflusst diese Entscheidung grundlegend die berufliche Entwicklung.

Druck spüren auch schon Grundschulkinder

Druck, Verpflichtung und Verantwortung, diese Begriffe fielen auch in dem Workshop, den wir auf der Tagung angeboten hatten. Anliegen der Philosophischen Lebens- und Berufsorientierung ist es, Druck zu nehmen. Die Kinder und Jugendlichen sollen darin bestärkt werden, sich eigene Wege und Möglichkeiten zu erschließen. Entsprechend lautete auch der Titel des Workshops: „Philosophische Berufsorientierung. Wie sich Kinder und Jugendliche philosophierend neue Wege und Möglichkeiten erschließen.“ Die Akademie bietet bereits seit 2015 in Gymnasien und Realschulen Workshops zum Thema Berufsorientierung an. Die Workshops unterstützen Jugendliche dabei herauszufinden, wer sie sind, was ihnen wichtig ist und was sie aus sich und ihrem Leben machen möchten.

Ich wünsche mir eine Berufungsberatung!

Die Teilnehmer des Workshops durften die Herangehensweise gleich selbst ausprobieren. Wovor würden Sie am liebsten davonlaufen? Wohin möchten sie als nächstes? Was lässt ihr Herz höher schlagen – positiv wie negativ? Was geht Ihnen gut von der Hand? Diese Fragen fungierten als Türöffner für das Gespräch: Sind Beruf und Berufung miteinander vereinbar? Das besondere an der Philosophischen Lebens- und Berufsorientierung, auch in der Grundschule: Kinder stellen Fragen und wir Fragen zurück. Es geht darum, einen Raum zu schaffen, in dem den Kindern zugehört wird. Der sie zur Reflexion anregt und neue Perspektiven eröffnet. So kann Kindern bereits in jungem Alter eine Hilfestellung ermöglicht werden. Ein Gedanke aus der Blitzlichtrunde bringt diesen Gedanken vielleicht auf den Punkt: „Es gibt viele Berufsberatungen. Ich wünsche mir eine BERUFUNGSberatung.“

 

Die nächste Reihe „Philosophieren in der Berufs- und Lebensorientierung“ startet am 12. und 13. November bei uns in München.

 

Autorin des Beitrags: Diana Schick

 

 

 

 

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