Werte.Dialog.Integration. – Der Clip…

Philosophieren im Kontext interkultureller Begegnung, klingt gut – aber was passiert denn beim Werte.Dialog.Integration.? Unseren kurzen Info-Clip, der im Rahmen der Wertebündnis-Initiative „Integration & Toleranz“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medienpädagogik entstanden ist, kann man auch hier → auf Youtube anschauen. (Danke an die Stiftung Wertebündnis Bayern 😉

Literaturtipp

Folgendes Buch von Frédéric Lenoir möchtet wir Ihnen ans Herz legen: „Der kleine Philosoph“

Philosophieren ermöglicht kreatives Denken und eigenständiges Urteilen. In zahllosen Workshops hat Frédéric Lenoir Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren angeleitet, sich über existentielle Themen wie Glück, Liebe oder den Sinn des Lebens auszutauschen – mit überwältigendem Erfolg!

Dem Geist der Antike nach dient Philosophieren dazu, Freiräume für das Denken zu schaffen. Damit geht es nicht in erster Linie um den Erwerb von Wissen, sondern vielmehr um die Entwicklung von eigenen Ideen und die persönliche Reflexion. Frédéric Lenoir verdeutlicht, dass schon Kinder im Alter von sechs Jahren erstaunliche Fähigkeiten besitzen, ihr geistiges Potential zu entfalten und selbstständig zu einer Einschätzung zu gelangen. Doch es bedarf der Anregung des kindlichen Denkens. Unter Lenoirs Anleitung philosophierten Hunderte von Kindern mit großer Freude und erstaunlichem Gewinn. In diesem Buch zeigt er, weshalb schon im frühen Kindesalter mit dem Philosophieren begonnen werden sollte und wie mit Feingefühl und Geschick Kinder zu kleinen Philosophen werden. Ein außergewöhnliches Abenteuer, auf das es sich einzulassen lohnt!

»Mama, wenn ich mir vorstelle, dass ich siebeneinhalb Jahre warten musste, bevor ich philosophieren konnte!«
Julien, 7 Jahre

»Wenn du philosophierst, vergisst du alles.«
Texane, 9 Jahre

»Wenn man nicht unsterblich ist, nutzt man alle Dinge und das Leben viel mehr.«
Alice, 12 Jahre

»Freude ist etwas, was ich gern habe. Glück ist etwas, was ich mit anderen teile.«
Marie, 9 Jahre

»Sobald wir jemanden sehen, den wir mögen, macht es piep piep in unserem Herzen.«
Christophe, 10 Jahre

»Die Terroristen lieben es, zu töten. Aber vielleicht, weil sie das Leben nicht lieben und deshalb unglücklich sind.«
Anton, 7 Jahre

Wir sind umgezogen!

Alles neu macht der Mai: Wir sind umgezogen, nach München-Obersendling, in die Baierbrunner Straße 27. Wir haben nun mehr Platz und sogar einen Seminarraum vor Ort!

Per Mail und Telefon könnt ihr uns weiterhin ganz normal erreichen. Nur unsere Postanschrift ändert sich:

Akademie Kinder philosphieren der gfi gGmbH
Baierbrunner Straße 27
81379 München

Wir freuen uns, euch in unseren neuen Räumen begrüßen zu dürfen!

Das Team der Akademie Kinder philosophieren

Die neuen Aufbaumodule der Akademie Kinder philosophieren

Am 27. und 28. Oktober 2018 findet das Aufbaumodul „Vertiefendes Weiterfragen statt und richtet sich an diejenigen, die das Gespräch mit Techniken des Weiterfragens in die Tiefe führen möchten. Diese werden nicht nur gemeinsam erarbeitet, im Mittelpunkt steht vor allem die Anwendung dieser Techniken, damit Sie Sicherheit erhalten bezüglich der Frage: An welcher Stelle kann ich wie vertiefend nachfragen? Außerdem beleuchten wir Klassiker unter den philosophischen Methoden bezüglich verschiedener Themen wie Identität, Glück, Wahrheit.

Kann ich mir wirklich sicher sein, dass sich in diesem Raum kein Nashorn befindet, nur weil ich keines sehe?
Das Aufbaumodul „Wie denken Philosophen“ am 11. und 12. Dezember 2018 behandelt verschiedene klassische Texte der Philosophie, die sich bestimmter Methoden bedienen: Was hat es mit Wittgensteins Nashorn auf sich? Wie sucht Heidegger, wie Platon nach dem Wesen der Dinge – und was können wir daraus für unsere eigene Moderation lernen? Was bedeutet “Hinterfragen” am Beispiel des Descartes’schen Zweifels? Mit einigen Denkarten werden wir uns anhand der Originaltexte näher beschäftigen. Andere werden vorstellen, um die grundlegende Methodik und ihre Anwendungsmöglichkeiten im philosophischen Gespräch zu besprechen. Dabei spielen auch ganz konkrete Beispiele des philosophischen Denkens und Hinterfragens eine Rolle, die auch im philosophischen Gespräch Anwendung finden können.

Teilnahmevoraussetzung: Zusatzausbildung der Akademie Kinder philosophieren
oder mehrjährige Praxiserfahrung im Philosophieren mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen
Kosten: 210 Euro
Veranstaltungsort: Akademie Kinder Philosophieren in München
Information und Anmeldung:  Diana Schick

 

 

 

Philosophieren in der Ferienbetreuung: „Unterwegs sein“

Am 29.03.2018 besuchten wir, Petra und Aylin aus der Akademie Kinder philosophieren, die Ferienbetreuung der Grundschule an der Plinganserstraße in München. Mit im Gepäck ein großes Brownpaper, ein Buch und nicht zu vergessen: der Gesprächswuschel!

             

Wir trafen schon vor den Kindern ein, um den Raum vorzubereiten. In unserer philosophischen Einheit setzten wir uns dann in einem Stuhlkreis zusammen. Die Kreismitte war dabei passend zum Thema der Woche „Ich bin unterwegs“ dekoriert.

Damit sich die Runde auf ein Gespräch einstimmen kann, beginnen wir den Tag, indem sich jeder mit seinem Namen vorstellt. Außerdem fragen wir nach, ob die Kinder auch wissen, wieso ihre Eltern ihnen diesen Namen gegeben haben oder was ihr Name bedeutet.

„Wir werden heute philosophieren, weiß denn jemand, was das ist?“ Auf diese Frage wissen die Kinder – noch – keine Antwort. Es ihnen aber nur zu erklären wäre viel zu einfach – sie sollen es selber herausfinden! Wir erzählen den Kindern, dass irgendwo im Raum ein Gegenstand versteckt ist, wie dieser aussieht und dass sie ihn finden sollen. Die Kinder brechen auf und suchen überall – bis sie auf unser mitgebrachtes Buch stoßen.

Das ist Philosophieren: eine Suche. Man schaut genauer hin und sucht an Stellen, an denen man sonst nicht nachsehen würde.

Bevor das Philosophieren losgehen kann, werden noch kurz die Regeln eines philosophischen Gespräches erläutert, die die Kinder unterschreiben. Eine besonders wichtige Regel dabei ist, dass es keine richtige oder falsche Antwort gibt und, dass niemand für seine Meinung beurteilt oder gar ausgelacht wird. Nur derjenige mit dem Wuschel redet, die anderen hören zu, ohne zu unterbrechen.

Die Ohren wurden massiert und „gespitzt“, damit die Kinder besser zuhören können, denn der Einstieg in das Gespräch erfolgte durch das Buch „Oh, wie schön ist Panama“, das von zwei Freunden handelt, die sich auf den Weg in das Land ihrer Träume Panama begeben.

Auch die Kinder der Ferienbetreuung waren, wie Bär und Tiger aus der Geschichte, an jedem Tag der Woche unterwegs und wir wollten wissen, wo sie überall waren. Die Woche wurde reflektiert und wir sprachen über verschiedene Aspekte, rund um das Thema „Unterwegs sein“. Wir wollten wissen, wie es sich anfühlt, unterwegs zu sein, worauf man achten muss, woher man weiß, wo es hingeht und wen oder was man dabei hat. Auf die Frage „Was heißt unterwegs sein“ wurden zahlreiche Antworten genannt– jeder verstand etwas anderes darunter. Auf die Frage hin „Was ist das Gegenteil?“, verstummten die Kinder. Aber auch darauf fanden sie eine Antwort: „Zu Hause auf der Couch liegen und faul sein!“

Um die Ergebnisse der philosophischen Runde festzuhalten, gingen wir nach nebenan, um eine Gedankenkarte zu gestalten. Das große Brownpaper wurde ausgelegt sowie zahlreiche Kataloge, aus denen die Kinder alles ausschneiden durften, um so die Antworten auf die zuvor besprochenen Fragen visuell festzuhalten. (Nicht nur) die Kinder hatten großen Spaß dabei, die große Collage anzufertigen!

Nach der Mittagspause gingen wir wieder in unsere philosophische Höhle. Um die Kinder erneut für das Philosophieren zu sensibilisieren, machten wir ein Wahrnehmungsspiel. Hierfür gaben wir eine Tüte mit Popcorn herum und jeder durfte sich ein Popcorn nehmen. Anschließend betrachtete jeder sein Popcorn, die Farbe, die Ausprägung, wie es roch und wie es sich anhört, wenn man das Popcorn ans Ohr hält und darauf rumdrückt. Sofort kehrte Ruhe ein und die Kinder hatten sichtlich Spaß dabei, einem Gegenstand, der sonst ohne Umschweife im Mund landet, besondere Aufmerksamkeit entgegenzubringen.

Die Geschichte von Bär und Tiger wurde fortgesetzt und zu Ende gelesen. Ausgehend von der Pointe der Geschichte sprachen wir nicht mehr über das „Unterwegs sein“ an sich, sondern die Bedeutung dahinter und was den Kindern das „Allerwichtigste“ ist.

Besonders hervorgehoben wurde dabei die Familie. Das ZUSAMMENsein ist wichtig, „wichtiger als essen und trinken!“ Und wenn es regnet und man lieber daheim bleibt ist das auch schön, Hauptsache die Familie ist zusammen. „Auch wenn mich Papa manchmal sauer macht, ist er ganz tief hier drinnen“, sagte Pauline und deutete auf ihr Herz.

Der Ausstieg aus dem philosophischen Gespräch wurde anhand von Bildern gestaltet, auf denen verschiedene Orte abgebildet waren: „An welchen Ort würdet ihr reisen?“ Interessante Orte mit interessanten Begründungen wurden genannt, ein perfekter Abschluss für unseren philosophischen Tag in der Ferienbetreuung.

Philosophieren in der Gedankenschmiede

Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg.
Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung,
eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.

 

Baruch de Spinoza (1632 – 1677), eigentlich Benedictus d’Espinoza,
holländischer Philosoph (Baruch = Schüler des Propheten Jeremias)

 

Bewahre zuerst Frieden und Ordnung in dir selber,
dann magst du auch Frieden und Ordnung in andern herstellen.

Thomas von Kempen (1379/80 – 1471)

 

Was ist Friede? Und wie bekommen wir ihn?

Die Teilnehmer*innen unseres philosophisches Café „Gedankenschmiede“ im HEi München wollten sich diesen Fragen stellen.

Friede bedeutet Harmonie, Friede ist kein Zustand sondern ist dynamisch und kann einen Weg bedeuten, auf dem der einzelne Mensch voran geht. Weiter bedeutet Friede nicht Gleichheit oder die gleiche Aufteilung von Ressourcen, sondern vielmehr die gleichwertige Berücksichtigung von Bedürfnissen. Soweit zu den Elementen die eine Definition des Wortes Frieden nach Meinung der PhilosophInnen des Abends enthalten sollte. Das der Frieden nicht entscheidend von der Menge des eigenen Besitzes abhängt, darin war sich die Gruppe ebenfalls einig. Doch wie viele Personen braucht es für den Frieden?

Und kann überhaupt Frieden in einer Gesellschaft oder zwischen Staaten herrschen, wenn die Bedürfnisse ihrer einzelnen Mitglieder nicht be-friedigt sind? Ein Teilnehmer merkte an, dass große gesellschaftliche Fortschritte des Menschen nicht durch Frieden entstanden sind, sondern durch das Aufstehen und Chaos stiften gegen alte vermeintlich ordnende und friedengebende Strukturen. Also ist Frieden doch nicht das höchste Gut?

Frieden kann nur dort gelingen, wo es keine Gier gibt. Die alten Sprichwörter „Der Klügere gibt nach“, oder nachgeben um des lieben Friedens willen, kommen dabei nicht von ungefähr.

Doch kann man Frieden haben, wenn ein anderer aktiv das Gegenteil möchte?

Zum Schluss fragte die Gesprächsleitung wie es eigentlich mit dem inneren Frieden aussähe. Dabei wurden den Teilnehmer*innen zwei Dinge wichtig. Der Vergleich mit anderen führt zu Unfrieden, weil der Mensch dazu neigt aufzuschauen, zu dem was er nicht hat, anstatt dem Beachtung zu schenken, worüber er bereits verfügt. Demut, Dankbarkeit und Liebe für den anderen sind Eigenschaften die hier mehr Beachtung finden müssen. Des Weiteren kann der Mensch mit bestimmten Eigenschaften seiner selbst im Unfrieden sein, doch durch das Akzeptieren und das Anerkennen dieser, trotz allem inneren Frieden haben.

Nicht auf alle gestellten Fragen konnte an diesem Abend eine Antwort gefunden werden. Aber das Einzigartige an der Philosophie ist eben auch, dass es auf manche Fragen keine letztgültige Antwort gibt. So müssen wir nicht dem folgen, was große Philosophen gesagt haben, sondern sind frei selbst zu philosophieren und unsere eigenen Antworten zu finden.

 

Das nächste Treffen in unserer Gedankenschmiede steht auch schon fest. Am 14.05.2018 ab 19:00 Uhr. Jeder der Lust hat, über die großen Fragen nachzudenken und das gemeinsam mit anderen zu tun, ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Weitere Termine (jeweils ab 19 Uhr):

  • 11. Juni 2018
  • 9. Juli 2018
  • 13. August 2018
  • 10. September 2018

 

 

 

 

 

Die Jungen Vor!Denker brauchen eure Unterstützung!

Die Sparda-Bank München unterstützt in ihrem Wettbewerb „Werte-Botschafter“ gemeinnützige Einrichtungen in Oberbayern – und Wir haben es in die Online- Abstimmung geschafft!

Unser Projekt „Junge Vor!Denker – Philosophieren über Zukunftsfragen und Nachhaltigkeitsthemen“ (in Kooperation mit der Eberhard-von-Kuenheim-Stiftung) bringt Kindern und Jugendlichen das Thema Nachhaltigkeit nahe – ohne Schreckensszenarien und erhobenen Zeigefinger, sondern mit Freude am Gestalten der Zukunft!
Kinder und Jugendliche haben das Bedürfnis, ihre Welt selbst zu gestalten. Sie beobachten und hinterfragen dabei vieles, was für Erwachsene selbstverständlich ist. In der philosophischen Runde erleben sie besondere Wertschätzung für ihre eigene Meinung. Gleichzeitig lernen sie die Ansichten der anderen kennen und sprechen gemeinsam über ihre Ideen. Neue Erkenntnisse können in Aktionen umgesetzt werden – so entwickelt sich über das eigene Handeln eine bewusste Haltung: Ich kann die Welt mitgestalten und Einfluss auf den Lauf der Dinge oder das soziale Miteinander nehmen.

Dieses Konzept liegt der Ausbildung „Junge Vor!Denker“ zugrunde. Sie wendet sich an Erzieher und Lehrkräfte der Grundschule, die in praxisnahen Fortbildungen Denkwerkzeuge des Philosophieren mit Kindern erlernen und für die Notwendigkeit des nachhaltigen Handelns sensibilisiert werden. Ein Projekt, das wegweisend für die Zukunft ist und sowohl bei den Kleinen wie auch bei den Großen auf großes Interesse stößt.

Vom 19.März bis 30. April 2018 habt Ihr die Möglichkeit  unter www.werte-botschafter.de für die Akademie Kinder philosophieren und das Projekt „Junge Vor!Denker“ abzustimmen.

So könnt Ihr uns helfen:

1)      Geht auf www.werte-botschafter.de

2)      Stimmt bis zum 30. April 2018 für uns ab

3)      Erzählt auch Euren Freunden und Eurer Familie vom Online-Voting – denn jede Stimme zählt!

Vielen Dank!

„Das Projekt Junge Vor!Denker (die Fortbildung) leistet einen wichtigen Beitrag zur Werteerziehung. Im philosophischen Gespräch erfahren die Heranwachsenden in spielerischer Art und Weise Orientierung im Hinblick auf eine lebenswerte Zukunft – durch kritisches Nachfragen, (…) Argumentieren (und) den vertrauten Umgang mit Begriffen und Kategorien im Kontext der Nachhaltigkeit.“

 Dr. Ludwig Spaenle, Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

 

Autorin des Beitrags: Diana Schick

Gedankenschmiede: Was ist Wissen?

Von Aylin

Wie an jedem zweiten Montag im Monat fand am 12.03.2018 das Philosophische Café im HEi statt.

Das HEi ist ein Ort, an dem man selber Dinge erschafft, sei es in der Schreinerei, beim Töpfern oder in der Schmiede. Auch das Ziel der Gedankenschmiede ist es, selbst etwas zu erschaffen – und zwar mit Hilfe der Gedanken.

Das Selbst-Denken steht im Mittelpunkt, aber andere Blickwinkel und Meinungen zu betrachten, hilft beim Überdenken der eigenen Ansichten. Zusammen gehen wir auf die Suche nach den Antworten auf die großen Fragen im Leben und verlassen die Runde oftmals mit noch mehr Fragen wie zu Beginn. Aber das ist doch das Schöne an der Philosophie – sie ist Praxis und Prozess, an dem jeder reift.

Am Anfang stand diesmal die Frage: „Haben wir ein Recht auf Unwissenheit?“ Mit Blick auf die heutige Entwicklung in der Informationsgesellschaft und vor allem auf den technischen Fortschritt eine spannende Frage. Um sich einer Antwort anzunähern, ergab sich zunächst eine andere Frage: „Was ist eigentlich Wissen?“

Schnell wurde klar, dass der Begriff des Wissens signifikant für das 21. Jahrhundert ist, doch nur sehr schwer zu greifen. Können wir denn wirklich etwas wissen oder handelt es sich vielmehr um Meinungen mit guten Begründungen? Neue Begründungen führen zu neuem Wissen. Die Erde wurde auch nicht immer als Kugel angesehen.

Verschiedene Aspekte des Wissensbegriffs wurden im Laufe des Gesprächs hervorgehoben. Es scheint ein Unterschied zu existieren zwischen dem Wissen, das relativ ist, von jedem anders begriffen werden kann, oder dem Wissen, das metaphysischer Natur ist und daher nur mit Vermutungen oder Intuition beschrieben werden kann.

Da sich auch einige Naturwissenschaftler in der Runde befanden, wurde ein weiteres Wissen definiert, das absolute und objektive Wissen, welches dem relativen und subjektiven Wissen entgegen steht. Dieses Wissen ist gekennzeichnet durch Begründungszusammenhänge, die unanfechtbar und vor allem neutral sind.

Schnell führte das Gespräch zu der Einsicht, dass nicht das Wissen ein Problem darstellt, sondern vielmehr, wie man dieses Wissen auslegt. Mit Wissen geht auch Verantwortung einher, so ist der richtige Umgang mit dem Wissen maßstäblich für ein werteorientiertes Handeln.

Ein schönes Beispiel wurde genannt, welches dies unterstreicht. In einem Kochkurs erhielten beide Gruppen das gleiche Rezept, also das Wissen darüber, wie etwas zubereitet wird. Obwohl beide Teams über das selbe Wissen und die selben Zutaten verfügten, unterschied sich das Gericht der beiden Gruppen.

Wissen scheint neutral zu sein, doch die Auslegung, Vermittlung und Verarbeitung hingegen subjektiv.

Abschließend wurde festgehalten, dass es wichtig ist, sich WAHRES Wissen anzueignen. Die Betonung auf „wahr“ ist hinsichtlich der Fake News und Propaganda selbstredend.

Der nächste Schritt ist der der Meinungsbildung. Wie gehe ich mit dem Wissen um? Oftmals werden Meinungen nur angehört, um anschließend übernommen zu werden. Der Prozess der Meinungsbildung ist weitaus umfänglicher. Urteilskraft, kritische Auseinandersetzung und Reflexion sind wichtige Bedingungen und möglicherweise ist ja auch das Recht auf Unwissenheit eine gute Bedingung für diesen Prozess.

Das nächste Treffen in unserer Gedankenschmiede steht auch schon fest. Am 12.03.2018 ab 19:00 Uhr. Jeder der Lust hat, über die großen Fragen nachzudenken und das gemeinsam mit anderen zu tun, ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

 

 

 

 

 

Kongress „Selbstbestimmung und Integration“

Wir laden ganz herzlich im Namen unseres Bündnispartners GIM (Gesellschaftswissenschaftliches Institut München) zum Kongress „Selbstbestimmung und Integration“ am 17. März 2018 in die Markuskirche in München ein.

Ein Dialog-, Mitmach- und Lernkongress für zugewanderte und einheimische Menschen in unserer Gesellschaft. Jugendliche und Studenten machen Workshops für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund – die Akademie Kinder philosophieren ist auch mit dabei.

Der Kongress ist für alle an (interkultureller) Begegnung und Austausch interessierten jungen Menschen. Auch für Klassen oder Gruppen.

 

Hier geht es zum Programm und zur Online-Anmeldung:

https://gimuenchen.de/wertebuendnisprojekt/kongresse/

 

Die Zeit. Was machen wir mit ihr?

Haben wir heute davon zu wenig? Fragen die uns alle betreffen, waren Thema des letzten philosophischen Cafés Gedankenschmiede im HEi München.

Die Gesprächsrunde wollte sich diesem abstrakten Konzept erst einmal begrifflich nähern. So wurde der Bogen in die Antike gespannt, in der auch die alten Philosophen bereits die Muße kannten. Sie verstanden darunter eine Zeit, die bewusst verbracht und als Inspiration für neue Gedanken und Ideen dienen sollte. Schnell wurde klar, dass es zwei Arten der Muße gibt. Die passive und die aktive Muße. Letztere war hierbei für uns die interessantere, da die Art und Weise wie der Mensch seine aktive Muße verbringt, ihn definiert und einen wesentlichen Teil seiner Persönlichkeit ausmacht. Gleichzeitig ist die Zeit etwas Universelles, etwas Messbares und etwas, das dem Menschen Struktur in seinem Alltag gibt. Also ist unser Konzept von Zeit doch etwas Unverzichtbares? Gleichzeitig, so ein Einwurf, gibt es auch Kulturen in denen Zeit als etwas Geplantes und Strukturgebendes weniger relevant ist. Zeit wird also nicht nur individuell sondern auch kulturell unterschiedlich bewertet. Ebenso kann Zeit in jeder Lebensphase eine neue Bedeutung gewinnen.

Wir freuen uns schon auf das nächst Mal in der Gedankenschmiede am 13.02 im HEi München.